Auch wenn sich die Entschuldigung an die Deutschen vom früheren NSA-Chef Michael Hayden für mich eher so liest, als ob es ihm nur leid tut, dass sie erwischt wurden, halte ich die folgende Feststellung von ihm doch für festhaltenswert.
Während der Münchner Sicherheitskonferenz habe ich gespürt, dass die Deutschen Privatsphäre etwa so betrachten wie wir Amerikaner vielleicht Meinungs- oder Religionsfreiheit.
Nachdem im deutschen WordPress.com Forum in Sachen Diffamierung und Verletzung der Privatsphäre hin und wieder die deutsche Befindlichkeit mit der amerikanischen „Free speech“ kollidieren, bin ich bei meiner Suche nach Verständnis auf die Beitragsserie von Scot W. Stevenson auf seinem Grimme-nominierten Blog USA erklärt gestoßen. Erst danach habe ich verstanden, wie hoch man jenseits des Atlantiks die Meinungsfreiheit einschätzt.
- Free Speech, Teil 1: Warum die USA Holocaust-Leugner schützen
- Free Speech, Teil 2: Der Schutz des Inhalts und die Folgen für das Internet
- Free Speech, Teil 3: Von dem Recht, Tom Cruise seinen Schuh vögeln zu lassen
- Free Speech, Teil 4: Das FCC und Fluchen im Fernsehen
- Free Speech, Teil 5: Schweinkram
Damit sollte die Feststellung Haydens eine gute Argumentationshilfe sein, um den amerikanischen Freunden, Verwandten und Bekannten klar zu machen, wie verwerflich und widerwärtig die Schnüffelei durch die amerikanischen Geheimdienste bei uns aufgefasst wird.
Naja. Unsere Politiker sind da doch schon nicht abgeneigt die Deutsche Privatsphäre abzuschaffen und im Gegenzug auf die Meinungsfreheit zu verzichten.
Davon natürlich ausgenommen ist das ins Gegenteil verdrehte Bestreben unserer „Eliten“ für sich selbst.